Auf nach Norge

 

Freitag, 18.09.2015 

Abends saßen wir noch in Ruhe beim Abendbrot, als ich die Idee in den Raum warf doch einfach schon zwei Stunden eher zu fahren. Ob man nun gegen 21Uhr aufbricht oder erst gegen 23Uhr, das wäre nun auch egal. So hätte man noch etwas mehr Zeit für eine Rast unterwegs.

Gesagt getan. um kurz nach 21Uhr saßen wir im Auto und die Tour begann. Meine Frau übernahm das Steuer und fuhr das erste Stück, damit ich mich auf die Rückbank werfen konnte um ein wenig zu dösen.

Irgendwann nach zwei Stunden übernahm ich dann. Es folgte ein sehr ereignisloser Weg bis irgendwann zwischen Bremen und Hamburg. Zu erst ein schwerer Auffahrunfall wodurch von drei Spuren eine weg fiel und der Verkehr der ja, nachts um zwölf, eh nicht mehr so wild war ziemlich zähflüssig wurde. Eine halbe Stunde später sah ich dann nur noch Warnblinklichter vor uns, zog auf die linke Spur und geriet in einen recht langen Stau. Zum Glück ging es auf der linken noch halbwegs zügig voran bis zum Stauanfang, wo von drei Spuren alles rüber auf den Standstreifen ging. Ich war so dreist wie ein paar andere Autofahrer und zog an den Barken vorbei auf den Standstreifen und hatte den Stau direkt hinter uns gelassen. Eine andere Chance hätten wir übrigens eh nicht gehabt, da die LKW einen geradewegs zu dieser Aktion nötigten. Später auf der Fähre hörten wir von anderen das sie über zehn Kilometer in diesem Stau steckten. Mitten in diesem Stau bekam ich dann eine SMS von der Fjord Line. Die Abreise unserer Fähre würde sich auf Grund technsicher Probleme verzögern. Irgendwie bekam ich zu diesem Zeitpunkt ein ziemlich ungutes Gefühl.

Die Fahrt ging weiter und bei unserem Abzweig zum Elbtunnel kam das nächste Ärgernis. Die Abfahrt zur A261 war gesperrt und so durften wir einen Umweg von knapp 30Km in kauf nehmen.

Hinter Hamburg verlief die Fahrt dann um einiges ruhiger. Die A7 war zwar noch ohne Ende mit Baustellen von je 8-10km länge gespickt, aber da es mitten in der Nacht war hielt sich der Verkehr in Grenzen. Nadine, meine Frau, bekam vom Stau, der SMS und den dicken Baustellen auf der A7 hinter Hamburg nichts mit. Sie schlief tief und fest.

 

Samstag, 19.09.2015

Auf dem letzten Rastplatz vor der dänischen Grenze legten wir eine Pause ein. Zum einen um nach zu tanken und zum anderen um sich die Beine ein wenig vertreten zu können.

Wir tranken einen Kaffee, dann ging die Fahrt weiter.

Der Verkehr wurde mittlerweile immer ruhiger und hinter der dänischen Grenze waren Autos nur noch eine seltenheit.

Irgendwann auf den letzten 250km übernahm Nadine dann wieder das Steuer. Mir fielen langsam die Augen zu.

Vielleicht 30km vor Hirtshals fuhr ich dann wieder weiter. Meine Frau konnte die Augen nicht mehr offen halten.

Wir fuhren zum Fjord Line Check in und reihten uns in die Fahrzeugschlange ein.

Es war gegen halb acht als ich mit einigen der Autofahrer vor uns ins Gespräch kam. Der ein oder andere hatte die SMS auch bekommen, aber der großteil war bis zu diesem Augenblick, über die technischen Schwierigkeiten, in unkenntnis. Wir kamen so mit mehreren Leuten ins Gespräch, wovon eine Gruppe, die des öfteren nach Norwegen zum Angeln fährt, zu berichten wusste das die Fjord Line dieses Problem wohl öfter hätte.

Sie waren auch die ersten die aus der Schlange ausscherten und zum Terminal fuhren. Um halb neun machten wir uns, wie auch die verbliebenden wartenden auf den Weg zum Terminal, nachdem uns vom Check In Personal mitgeteilt wurde das sie nicht wüssten ob die Fähre heute noch einläuft.

Im Terminal bekamen wir die selbe Antwort. Man wisse nicht ob die Fähre heute noch fährt, oder ob sie überhaupt heute oder morgen fahren würde. Aber wir könnten unser Geld zurück bekommen und auf der anderen Seite des Hafens bei der Color Line buchen. Das taten wir dann auch.

Problem war nur das unsere Fähre ursprünglich um 9 Uhr abfahren sollte und gegen 13 Uhr in Langesund sein sollte. So wären wir um ca 18 Uhr in Dombås auf unserem Campingplatz gewesen.

Wir buchten eine Überfahrt bei der Color Line. Natürlich um einiges teurer und auch ohne Frühstücksbuffet. Diese sollte dann um 12.45Uhr fahren und gegen 16.30 Uhr Uhr in Larvik einlaufen.

Dadurch hätten wir zwar gute 40km an Strecke eingespart, würden aber nun auch erst gegen 21 oder 22 Uhr in Dombås einlaufen.

Wir verbrachten den Vormittag in Hirtshals und gingen gegen Mittag zurück zu unserem Auto und fuhren zum Check In Schalter. Alles ohne Probleme. Die Fähre stand schon bereit und um 12.15 Uhr war das Fahrzeug bereits im Bauch der Fähre verstaut und Fahrt begann püktlich.

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Pünktlich legte die Fähre in Larvik an. Wir waren zügig von Bord und die abfertigung beim Zoll war auch kein Problem. So ging es nun gute 500km gen Dombås. Noch in Hirtshals hatte ich dem Mitdskog Camping eine e-Mail zukommen lassen das wir mit der Fähre Probleme hätten und erst sehr spät ankommen könnten. Die Antwort kam prompt. Alles kein Problem. Bis 23 Uhr wäre jemand da.

Bei der Fahrt wechselten wir uns ab. Ich übernahm den ersten Teil, Nadine den zweiten Abschnitt. Irgendwo vor Ringebu wurde Nadine ganz hektisch und ich schreckte aus dem Schlaf hoch. Da hast du es gesehen fragte Sie und zeigte links auf die Büsche vom Strassenrand. Ich sah nur noch das Hinterteil von einem Elch in den Büschen verschwinden. Die Elchkuh war wohl ganz gemütlich über die Fahrban gelatscht und hat sich nicht aus der Ruhe brinen lassen. Meine Frau wurde wohl dafür umso nervöser. Vor Ihr der Elch und hinter Ihr ein Sattelzug der wohl nicht so recht verstand warum Sie nun anfing zu bremsen. Um kurz vor 22 Uhr liefen wir am Campingplatz ein.

Wir schauten wo wir noch jemanden finden konnten und entschlossen uns einfach an einem der Häuser auf dem Gelände zu klingeln. Als die Türe aufging wurde ich ziemlich groß angeschaut. Ich erklärte mit meinem Bröckelenglisch das wir eine Hütte gebucht. Der junge Mann zeigte auf eine der Hütten mit dem Schild Reception und meinte wir sollen dort warten. Gleich würde jemand kommen.

Ich lief zu der Hütte und Nadine folgte mit dem Wagen. Ich wollte einfach nur noch ins Bett kippen so kaputt war ich. Meiner Frau ging es kaum besser.

Schon kam auch ein älterer Herr um die Ecke. Er schloss die Reception auf und wir gingen rein. Ich sagte ihm meinen Namen und das wir eine Hütte gebucht hatten, aber in den Unterlagen fand er keine Reservierung und fragte ob wir uns vielleicht mit dem Campingplatz vertan hätten. Ich verneinte und holte mein Handy aus der Tasche. Ich durchwühlte mein Mail Postfach und zeigte ihm den Mailverkehr.

Von da an war alles klar. Er entschuldigte sich X-mal bei mir und zeigte uns unsere Hütte. Auf dem Weg dorthin weitere Entschuldigungen. Ich winkte mit einem „no Problem“ lachend ab.

Wir luden noch aus, machten die Betten klar, tranken noch ein importiertes Bier aus Deutschland und dann ging es ins Bett. Die Fahrt war lang genung.

Norwegen 2015 – Teil 1

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