Durch den Müritz Nationalpark

Das Wasserwandern hat es mir und meiner Frau angetan. Also entschieden wir uns unseren September Urlaub wieder auf dem Wasser zu verbringen, jedoch nicht mit Kanadier, wie schon 2012, sondern mit einem Kajak.

Startpunkt unserer Tour sollte dieses mal die Kanumühle in Wesenberg sein.

Hier nächtigten wir wieder in einer der hübschen kleinen Blockhütten, bevor es am nächsten Tag mit den angemieteten Kajaks auf das Wasser gehen sollte.

Am nächsten Morgen wurden die Klamotten zusammen gepackt und die beiden Leihboote beladen. Dann durfte es endlich los gehen.

 

Tag 1: Kanumühle Wesenberg – Campingplatz am Useriner See – Campingplatz am Hexenwäldchen (Jamelsee, Kakeldütt), ca. 17km

Bei strahlenden Sonnenschein fuhren wir aus dem kleinen Kanal der Kanumühle und bogen rechts ab auf den Woblitzsee.

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Unser Tagesziel sollte der Campingplatz am Useriner See sein. Wir wollten uns bei unserer ersten Etappe mit den Kajaks ersteinmal an sie gewöhnen bevor wir richtig Kilometer machen.

Nach nur 20 Minuten auf dem Wasser kam uns auch schon das erste größere Kajütboot entgegen.

So ganz geheuer war mir die Yacht nicht. Kamen sie uns erst mit etwas Seitenabstand entgegen, drehte die Yacht bald bei und kam direkt auf mich zu. Schnell kamen die schlechten Erinnerungen von 2012 wieder hoch, wie das Sportboot uns entgegen kam um dann Vollgas zu geben, wobei wir nur durch schnelles Bug in die Welle drehen nicht umgekippt sind.

Doch es kam ganz anders. Plötzlich war dieses Ungetüm neben mir, drosselte den Motor und vier Gesichter schauten mich an.

Sie luden mich und Nadine ein an Bord zu kommen und was zu trinken. Schließlich sei doch so eine Paddeltour extrem anstrengend und wir hätten uns doch sicherlich eine Pause verdient.

Wir verneinten dankbar und verwiesen dankbar auf unser Tagesziel das wir erreichen wollten. Sie konnten ja auch nicht ahnen das wir gerade erst mit der Tour begonnen hatten.

So wünschten wir uns gegenseitig noch einen schönen Urlaub uns setzten unsere Fahrt fort.

Kurz vor Ende des Woblitzsees ging es nun am Ferienpark links hinein in die Havel. An der Einmündung paddelten wir richtung Ufer und machten in den Kajaks eine kurze Rast.

Die ganze Zeit auf dem See hieß es gegen den Wind paddeln. Der Wind muss wohl was gegen uns haben. Denn auch das kam uns wieder sehr bekannt vor.

Aber nun im Havel ging es Windstill weiter.

Es ist einfach nur unfassbar schön wenn man durchs Wasser gleitet und nichts weiter als seine Paddelschläge hört.

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So ging es dann für uns gute 3,5km durch das erste Stück Kanal. An dessen Ende ging es dann für einen Kilometer am rechten Ufer des großen Labussees weiter, wo wir die erste Schleuse der Tour erreichen sollten.

Als wir dort ankamen war die Schleuse leider geschlossen. Wer weiß wann die nächsten Boote aus dem Useringer See runter geschleust werden.

Zum Glück gab es laut Karte rechts neben der Schleuse eine Gleislore um die Boote zu transportieren.

Das System kannten wir bereits von der Schleuse bei Wesenberg von der letzten Tour und war bis auf die Tatsache das diese Loren konzipiert sind um Panzer zu tragen gar nicht mal so schlecht.

Nur leider Sau! schwer.

Also ran ans rechte Ufer und an einem nicht mehr ganz so vertrauenserregenden Schwimmsteg festgemacht.Ich kletterte aus meinem Kajak und half dann meiner Frau beim anlegen und aussteigen. Wir zogen unsere Boote näher gen Gleise. Wir machten die Boote fest und ich lief los um die Lore zu holen, die anscheinend am anderen Ende der Schleuse lag.

Auf halbem Wege kam mir dann ein Paar mit ihrem Kanadier auf der Lore entgegen. Auf meine Frage ob ich helfen könne winkte der Mann ab und die beiden mühten sich lieber zu zweit einen mit ihrem Vollgestopftem Kanu ab.

Gut dachte ich mir und lief zurück um unsere Boote aus der Bahn zu ziehen.

Fix die beiden Kajaks los gemacht und ein wenig aus der Bahn gezogen, da rumpelte die Lore auch schon die Gleise hinunter.

Der nette Herr hatte wohl seine Kräfte überschätzt und Lore  inklusive Kanu schossen ins Wasser. Er hechtete hinterher und zerrte an der Kette.

Es sah ja schon recht witzig aus, nur leider waren unsere Kajaks immer noch im Weg.

Wir zogen unsere Boote noch ein Stück weiter zurück und der Steg senkte sich langsam. Aber leider passte es den beiden immer noch nicht so recht. So standen Sie da schauten uns an und murmelten vor sich hin anstelle mal eine klare Ansage zu machen.

Wir zerrten unsere Kajaks noch ein wenig weiter. Der Steg senkte sich weiter und schon stand auch das Paar auf diesem. Schob das Kanu und nun auch noch sich selbst weiter in unsere Richtung.

Was nun kam kann sich jeder glaube ich selbst denken. Eh wir uns versahen standen wir fast bis zu den Knien im Wasser. Das Pärchen machte nen Satz ins Kanu um nicht nass zu werden und dampfte davon. Wir schauten nur dumm aus der Wäsche und bedankten uns sehr herzlich bei den beiden. Typisch deutsch dachte ich mir. Wir stampften den Steg hoch und dieser machte langsam einen Satz nach oben. Ich zog das erste Kajak auf die Lore und zusammen zogen wir das Ungetüm über die Kuppe auf die andere Seite der Schleuse. Diesen Vorgang wiederholten wir noch einmal und legten darauf ersteinmal eine Rast ein.

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Dann ging es weiter über den Useriner See zu unserem Etappenziel.

Als wir in Sichtweite des Campingplatzes kamen stellten wir uns jedoch die Frage ob wir schon anlanden wollen oder doch evlt noch die nächste Tagesetappe machen wollen.

Wir fühlten uns noch fit genung und Streckentechnisch wären es nur knappe acht Kilometer die wir stemmen müssten.

Die Entscheidung fiel dann ziemlich schnell. Den Campingplatz ließen wir links liegen und paddelten den Useriner See bis zu seinem Ende weiter hoch.

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Dort kam dann wieder ein sehr entspannendes Stück Havel Fließ.

Wir vergaßen total die Zeit und wunderten uns, als wir an einigen Bootsschuppen vorbei kamen, die die Siedlung Kakeldütt markierten, warum es langsam aber sicher immer dämmriger wurde.

Ein Blick auf die Uhr ließ uns aufschrecken. Wir hatten im Fließ zwischen Useriner See und Kakeldütt so getrödelt das es schon bald 19Uhr war.

Jetzt hieß es also das Tempo ein wenig anziehen, sonst würden wir im dunkeln auf dem Camping Hexenwäldchen einlaufen.

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Am Ende der Ortschaft mäandert die Havel durch kleinere Wälder und Feldlandschaften. Am Ufer wächst Schilf und man könnte fast glauben man paddelt durch eine Sumpflandschaft.

Und auch beinahe hätte ich den kleinen Wegweiser übersehen der einen in eine Treidelstrecke zum Jamelsee lotst. Dieser Kanal wurde dann teils so eng das man sich mit dem Paddel am Ufer entlang ziehen musste.

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Aus der Treidelstecke raus bogen wir links ab und fuhren die letzten paar hundert Meter gen Campingplatz am Hexenwäldchen.

Mit dem letzten Licht des Tages fuhr ich mein Kajak ans Ufer, schnappte mir die Kamera und schoss ein Motiv das mir auf der letzten Tour verwährt blieb. Aber dieses mal wollte ich dieses Foto haben.

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Wir zogen unsere Boote das Ufer hoch. Nadine suchte die Rezeption und ich fing an die Ausrüstung zur Campingstelle zu tragen und das Zelt aufzubauen. Als Nadine wieder kam stand das Zelt bereits, die Gaslaterne war entzündet und das Essen brodelte im Kocher.

Der Abend sollte für uns nicht mehr besonders lang werden. Wir schrieben noch ein wenig Tagebuch, dann ging es zu Bett.

 

Tag 2: Campingplatz am Hexenwäldchen (Jamelsee, Kakeldütt) – Umtragestelle Babke – Umtragestelle Granziner Mühle – Campingplatz Naturfreund (Käbelicksee, Kratzeburg) ca. 13,5km

Am nächsten morgen hielten wir es nicht lange in unseren Schlafsäcken aus. Der Besitzer des Campingpltzes hatte offenbar ein paar Hühner die gerade im ersten Licht anfingen um die Wette zu krähen. So gingen wir ersteinmal in Ruhe duschen. Sanitäranlagen auf Campingplätzen empfindefinde ich übrigens jedes mal aufs neue als recht abenteuerlich. Als ich aus dem Sanitärgebäude kam hatte auch schon die Anmeldung geöffnet.

Ich zahlte unsere Übernachtung und kaufte noch ein paar Brötchen ein.

Während des Frühstücks kamen auch die Hühner, die uns aus den Schlafsäcken gescheucht haben, um die Ecke. Sie inspizierten in aller Seelenruhe die Zelte und Camper nach fressbarem. Bei uns angelangt wurde einer der Gockel mutig und schnappte sich Nadines Brötchen aus der Hand. Nach kurzem aber heftigen Kampf behielt meine Frau die Oberhand und konnte sich ihnr Brötchen zurück erobern.

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Irgendwann trollte sich die Gruppe und wir fingen an unsere Sachen zusammen zu packen und die Boote zu beladen.

Gegen neun ging es dann auch wieder raus aufs Wasser. Wir fuhren den Jamelsee und den Treidelkanal bis zum Ende zurück und bogen dann nach links in die Havel ein. Der nächste Halt sollte in Babke an der Umtragestelle sein.

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Es ging für drei Kilometer durch Havel, über Jäthensee und wieder hinein in die Havel bis nach Babke. Hinterm Jäthensee wurde das Fließ schnurgerade und man paddelte durch eine Wiesenlandschaft und das bei bestem Wetter. Dann war auch schon Babke erreicht. Hier mussten die Boote wieder per Lorenbahn umgesetzt werden.

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Wir ließen die Boote am Ufer liegen, gingen hinüber zum Fischer, in der Hoffnung er hätte frisch geräucherten Fisch und Kaffee. Aber fehlanzeige! Draussen prangten nur Fertigfutter Schilder a la heiße Hexe. Ne darauf hatte ich bei aller Liebe keinen Bock. Gibts eben doch nur nen Kaffee und dann schnell weiter zurück zur Umtrage und die Boote ins Wasser gelassen. Es ging weiter durch die Havel. Nach kurzer Zeit kamen zwei Waldarbeiter mit einem Kahn in Sicht die mit einem darauf monierten Mäher die Böschung freischnitten. Interessante Konstruktion dachte ich mir. Sowas sieht man ja auch nicht alle Tage. Wir wechselten ein paar Worte mit den beiden und fuhren weiter. Schon vor Babke hatte ich mich auf dem Teilstück gefragt wer denn bitte schön dazu verdonnert wird die Böschung freizuschneiden. Jetzt wusste ichs.

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Ich drehte mich irgendwann um und musste feststellen das meine Frau verschwunden war. Ich fuhr links ans Ufer und wartete. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam sie dann auch langsam in Sicht. Sie hatte zwischen dem im Wasser treibenden Gras große Schneckenhäuser gefunden und hoffte dazu noch lebendiges Exemplar zu sehen. Nun konnte es weiter gehen.

Es ging weiter über Zotzensee und Pagelsee zur Umtragestelle Granziner Mühle.

Die Umtragestelle besteht aus einem Gleissystem mit Loren um gleizeitig bis zu vier Boote zu transportieren. Dementsprechend schwer sind die Loren auch.

Nur ist, als wir ankommen, keine auf unserer Seite der Umtrage. Also lauf ich los und darf auch gleich feststellen das die Strecke doch etwas länger ist. So ca. 700m.

Am Ende der Umtrage stehen dann auch gleich alle vier Loren hintereinander. Ich schnappe mir die erste, bringe das schwere Ungetüm zum rollen und schiebe es die ganz 700m wieder zurück. Nadine wartet schon auf mich und hat die beiden Kajaks vom Wasser die Böschung zu den Schienen hoch gezogen. Wir asten die Boote auf die Lore und machen uns auf dem Weg zur anderen Seite.

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Auf der anderen Seite angekommen müssen die Boote nun wieder von der Lore runter und noch einmal ca. 50m über eine Strasse hinunter zum Wasser getragen werden. Dann dürfen wir beide auch wieder Platz nehmen und durchs Fließ gleiten. Fließ passt aber gerade nicht so ganz. Riecht eher wie ein bekannter das mittlere Ruhrgebiet durchfließender Fluss. Der Geruch verschwindet auch nach einigen hundert Metern wieder. Zum Glück! Das braucht man nicht über eine längere Zeit.

 

Jetzt nur noch über den Granziner See, wieder ein Stück Fließ und raus auf den Käbelicksee und dem Campingplatz Naturfreund entgegen. Wir paddelten ans Ufer, zogen unsere Boote an Land und meldeten uns an der Info an.

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Tag 3: Campingplatz Naturfreund (Käbelicksee, Kratzeburg) – Umtragestelle Babke (Pferdefuhrwerk)- Campingplatz Haveltourist (Leppinsee)

Am nächsten Tag fuhren wir die Strecke bis Babke zurück. Ab hier sollte uns und die Kajaks ein Pferdefuhrwerk hinüber zum Leppinsee fahren.

Wir hatten über den Fahrer und sein Gespann vor einiger Zeit einen Bericht im WDR gesehen und wollten wenn wir noch mal eine Tour dort oben machen seine Dienste in Anspruch nehmen.

Die Fahrt hatten wir einen Tag vorher bei dem Herrn für 12 Uhr gebucht.

Kurz vor Babke hörten wir auch schon den Hufschlag irgendwo neben uns auf der Strasse. Die Umtrage erreichten wir fast Zeitgleich. Die Boote mussten wir nun aus dem Wasser und über eine steile Treppe hinauf zu einem Wirtschaftsweg schleppen. Dort wartete auch schon der Fahrer auf uns. Die Kajaks noch eben auf den Bootshänger gehievt und verzurrt und die Fahrt konnte los gehen.

Es ging über Waldwege, durch Felder und kleine Ortschaften und war ein herrlicher Ausgleich zum Paddelaltag. Es war herrlich anzusehen wo überall das Wasser glitzerte.

Auf halber Strecke kam uns ein Pärchen im Rentenalter mit ihren Kajaks im schlepp entgegen. Sie hatten, wenn sie nach Babke wollten, noch einen ganz schönen Weg vor sich. _DSF0078_DSF0065

Unsere Fahrt dauerte eine gute dreiviertel Stunde, dan waren wir auch schon beim Haveltourist am Leppinsee. Hier wollten wir zwei Nächte verbringen und den morgigen Tag dazu nutzen um noch einmal in den Bolter Kanal, Richtung Müritz, zu fahren um dort nach Eisvögeln ausschau zu halten.

Auf dem Camping Haveltourist lernten wir abends noch ein Ehepaar aus Bayern kennen die einen Tag zuvor von der Kanumühle Wesenberg gestartet waren und in etwa unsere Runde von 2012 gefahren sind.

Sie erzählten uns das gegen Vormittag hier ein Rentnerpaar mit seinen Booten über Land gezogen war und diese ihnen erzählten das sie mehr oder weniger das halbe Jahr mit Ihren Kajaks unterwegs wären und die meiste Zeit überall wild campieren würden. Das waren dann wohl die beiden die uns entgegen kamen, dachten wir uns.

Der Abend wurde auch noch im Lichte der Gaslaterne recht feucht fröhlich und irgendwann nach zwölf oder ein Uhr verabschiedeten wir uns und gingen zu Bett.

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Tag 4: Camping Haveltourist (Leppinsee) – Woterfitzsee – Bolter Kanal – und zurück ca. 14km

Der dicke Kopf von Bier und Schnaps blieb uns glücklicherweise am nächsten morgen erspart. Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen, verabschiedeten uns von den beiden Bayern und fuhren zum Bolter Kanal. Bei der Umtrage Bolter Schleuse machten wir Mittagspause bei den Müritzfischern, wo man den mit abstand besten Fisch der Region bekommt. Frisch gestärkt trugen wir die Kajaks über die Strasse. Die selbe stelle an der wir solche Probleme 2012 mit dem voll bepackten Kanu hatten. Dann ging es weiter in den Bolter Kanal.

Jetzt ließen wir uns, bis auf den ein oder anderen Paddelschlag, nur noch treiben und hielten ständig die Kamera griffbereit.

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Einer ganzen Zeit lang konnten wir einem Eisvogel folgen. Aber leider sind alle Fotos entweder verschwommen, oder der Vogel war zu weit weg. So drehten wir am späten Nachmittag kurz vor der Mündung der Müritz um und fuhren langsam zurück zum Camping.

Den Rest des Tages ließen wir es uns vor unserem Zelt gut gehen.

 

Tag 5: Camping Haveltourist (Leppinsee) – Bistro „Entenhausen“ (Granzower Möschen) – Campingplatz am Mössensee ca. 15km

An diesem Tag sollte es zum Mössensee hinunter gehen. Diesen Campingplatz hatten wir auch 2012 bereits besucht, hatten ihn aber leider wegen ziemlichen Gegenwind von der Müritz bis dort hinunter und wegen der nicht so schönen Sanitäranlagen in unguter Erinnerung. Aber wir wollten die letzten Etappen etwas ruhiger angehen lassen und entschlossen uns für eine Tour bist dort hin.

Auf halben Weg, am Granzower Möschen, legten wir eine Mittagspause im Bistro „Entenhausen“ ein. Taten wir 2012 auch schon. Wir sind eben Wiederholungstäter.

Dann ging es an Mirow vorbei und runter zum Mössensee. Ab Mirow nahm dann der Sportbootverkehr wieder zu. Aber dieser Tag sollte halbwegs ruhig werden.

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Zum frühen Nachmittag hin kamen wir am Campingplatz Mössensee an. Am Bootssteg des Camping mussten noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden um die vollbepackten Boote den Steg hoch zu wuchten. Dir trugen sie die Böschung hinauf pausierten kurz und gingen dann hinauf zur Anmeldung.

Später gesellte sich noch ein Sportkajak Paar hinzu, die schon Nachmittags unsere Trageaktion am Steg beobachtet hatten, und aus diesem Grund weiter gefahren waren, aber aus Mangel an Alternativen zurück kamen.

 

Tag 6: Campingplatz am Mössensee – Labussee – Dollbek – Gobenowsee – Klenzsee ca. 11,5 km

Am Morgen telefonierten wir mit dem Campingplatz am Gobenowsee ob dort wieder ein Schlaffass frei sei. Leider musste die Dame verneinen. Der Platz hatte am heutigen Tage abcampen und daher wäre es wohl sehr voll und auch recht laut. Schade, ich hatte mich schon auf das Fass gefreut.

Hier am Mössensee überlegten wir auch wie wir unsere Tour weiter fortsetzen wollten. Nehmen wir an dieser Stelle die Route von 2012 vorbei an der Fleether Mühle und durchs Drosedower Bek,

oder fahren wir über den Labussee durchs Dollbek?

Wir entschieden uns für Plan B und machten uns auf die Socken.

Wir fuhren hinüber zur Schleuse Diemitz und warteten dort an den Spundwänden auf einen Schleusvorgang.

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Aus dem Bereich der Schleuse raus und auf den Weg zum Labussee wunderten wir uns über den Krach der immer lauter wurde. An der Einmündung zum See konnten wir dann sehen was los war.

Bei Bibertours fand wohl eine Kajak / Canadier Rally statt. Der Platz war total überfüllt, überall standen Menschen, Zelte und Boote und die Musik dröhnte.

Jetzt da mitten drin dachte ich mir. Ne, bitte blos schnell weg hier. Das brauch ich nicht. Wir gaben Gas und fuhren immer am linken Ufer des Labussees weiter bis wir zur Einmündung des Dollbeks kamen.

Durchs Bek begleitete uns eine Gruppe anfang 20er mit ihren Kanus, Musik und sehr viel Alkohol.

Dementsprechend laut war die Truppe und alle Nasenlang scherte ein Boot Richtung Ufer aus damit seine Fahrgäste Ballast los werden konnten. Ich hatte mir die knappen anderthalb Kilometer durchs Bek ruhiger vorgestellt. Aber vielleicht fahren die ja auch zum Camping am Gobenowsee und campen auch dort ab.

Leider fehlanzeige. Auch die Truppe fuhr nach rechts ab zum Klenzsee. Wir verringerten die Geschwindigkeit und ließen uns treiben. Sollte sie doch ein wenig Vorsprung bekommen.

Nachdem es ruhiger geworden war fuhren wir weiter. Die Feier auf dem Camping war auch schon im vollen Gange und ein wenig trauerten wir den Schlaffässern hinter her.

Für uns ging es weiter über den Klenzsee und zum Kanuhof Wustrow.

_DSF0221 _DSF0222 _DSF0223_DSF0230 _DSF0225 An der Umtragestelle Canuhof Wustrow angekommen machten wir kurz eine Pause und überlegten ob wir weiter nach Wesenberg fahren oder hier bleiben würden.

Die Entscheidung war schnell gefallen.

Erstens war es schon etwas später und die Schwanhavel wollten wir in aller Ruhe durchfahren und zweitens war die Gruppe mit ihren Kanus vor uns am Anleger und schleppte noch seine Boote hinüber zum Plätlinsee. Also bleiben wir!

Wir mieteten uns nebenan auf der Streuobstwiese des Canuhofes ein und machten es uns für die Nacht gemütlich.

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Laut Wetterbericht war für den Abend Regen angesagt, leider stimmte der Bericht und es fing gegen Abend an zu Schütten. Schnell bauten wir das Tarp mit auf und konnten so zumindest noch ein wenig draussen sitzen bleiben.

Tag 7: Canuhof Wustrow (Klenzsee) – Plätlinsee – Schwanhavel – Kanumühle Wesenberg, ca. 9km

Wir packten am kommenden Morgen bei Nieselregen unsere Sachen und schleppten die Boote hinunter zum Plätlinsee. Nach halber Strecke verzog sich das Schlechtwetter langsam und sogar die Sonne ließ sich noch blicken.

So konnten wir die Schwanhavel doch noch bei ein wenig Sonnenschein erleben.

Wir ließen uns alle Zeit der Welt und genossen die Stille in der vor sich her mäandrierenden Schwanhavel. Aber irgendwann war leider Schluss und wir kamen an ihr Ende.

Nun nur noch einen knappen Kilometer und wir waren wieder an der Kanumühle.

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Am Ende hieß es nur noch Kajaks ausräumen, säubern und bezahlen. Aber glücklicherweise ging es noch nicht nach Hause. Wir zogen noch für ein paar Tage in Wesenberg in ein umgebautes Bootshaus ein und verarbeiteten dort die Eindrücke von unserer Paddeltour.

 

 

5 Gedanken zu “Durch den Müritz Nationalpark

  1. Wow, toll.
    Jetzt habe ich total Lust meine Sachen zu packen, ein Kanu zu mieten und loszupaddeln.
    Klasse, klasse, klasse!
    Tolle Bilder, tolle Erzählung. Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Lesen, wollte aber schon mal einen Kommentar schreiben. Ich denke, dass ich mir den Rest als Abenteuer-Bett-Lektüre aufhebe.
    Vielen Dank für die tolle Anregung und die super Bilder.

    Wanderlustige Grüße
    Laura, die Wander-Trollin 🙂

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    1. Hallo Laura,
      es freut mich riesig das dir der Bericht gefällt.
      Jetzt wäre die perfekte Jahreszeit um dort los zu paddeln.
      Es ist zwar Nachts schon etwas kälter, aber wofür gibts dicke Schlafsäcke. Aber dafür bist du auf dem Wasser mehr oder weniger allein.
      Unsere erste Tour hatten wir Ende September, anfang Oktober gestartet. Da bist du bis auf ein paar wenige andere Paddler, die die Ruhe suchen, alleine.
      Ich kann es jedem nur empfehlen.

      Gruß
      Thomas

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      1. Huhu Thomas,
        wir fahren jetzt erst mal in den Harz, Wanderurlaub per pedes 😀
        Hast du auch einen Artikel, wie ihr mit dem Kanufahren angefangen hab?, Es wäre dann unser erstes Mal. Bis auf ein paar Fahrten in der Kindheit und Jugend.
        Wir wollen vielleicht erst mal klein anfangen und uns an das Wasser gewöhnen 🙂
        Grüße
        Laura

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