Cochem und der Moselsteig

Endlich war mal wieder ein Wochenende Zeit und wir sind mit unserem Dachzelt zur Mosel nach Cochem gedüst und so machen wir uns am Freitag nach Nadines Feierabend auf den Weg.

Das Auto ist gepackt und in der Kühlbox sind die Frühstückssachen für die kommenden Tage.

Am späten Nachmittag kommen wir in Cochem auf dem Mosel Camping Cochem an. Hier standen wir nun schon zwei mal und der Platz ist fussläufig 20 Minuten vom Stadtkern entfernt. Abgesehen davon ist hinter dem Camping gleich ein großer Rewe und DM. Auch die Sanitäranlagen sind stets gepflegt.

Nachdem das Dachzelt und das Tarp aufgebaut sind machen wir uns auf den Weg nach Cochem. Wir folgen vom Campingplatz der Stadionstrasse, die immer entlang der Mosel führt. Von hier geht der Weg über die Skagerak-Brücke ins Stadtzentrum. Bis auf die Kneipen und Restaurants hat schon alles geschlossen und so schleichen wir durch die Strassen und suchen uns ein Restaurant aus. Nachdem wir gegessen hatten machen wir uns langsam auf den Rückweg. Am anderen Ufer halten wir noch auf einen Stop im Weinhaus Hieronimi und lassen bei einem Grauburgunder den Abend ausklingen.

Es ist schon weit nach 23 Uhr als wir an unserem Stellplatz ankommen. Wir genießen noch ein wenig die Stille und den klaren Himmel. Dann machen wir uns ab in die Kiste.

Der nächste morgen beginnt mit Kaffee und einem guten Frühstück. Dann machen wir uns auf den Weg nach Cochem. Wir wollen heute eine kleine Runde um das Pinnerkreuz oberhalb von Cochem machen.

So laufen wir über die Skagerak-Brücke und immer weiter bis zur kleinen Sesselbahnstation. Die einfache Fahrt kostet 5,90€ pro Person. Mit dem Sessellift überwindet man die 155 Höhenmeter ganz bequem über bestehende und auch verwilderte Weinberge. Nach knapp vier Minuten kommt man an der Bergstation an. Etwas oberhalb der Station liegt noch ein Café mit einer fantastischen Aussicht auf Cochem und die Reichsburg.

Wir laufen ein Stückchen dem Wild und Freizeitpark Klotten entgegen und genießen dabei dieses wunderbar sonnige Aprilwetter und bestaunen immer wieder die Aussicht auf das Moseltal.

Da der Weg aber immer nur hoch zum Freizeitpark auf asphaltierter Strecke führt und wir keinen Abzweig finden, drehen wir wieder um und laufen zurück zur Sesselbahn und nehmen den Weg zum Pinnerkreuz. Hier führen auch die beiden Wanderwege Mosel Seitensprung und der Moselsteig vorbei.

Der Moselsteig führt in 24 Etappen, 365km entlang des kompletten deutschen Moselverlaufs. Er beginnt in Perl an der deutsch luxemburgischen Grenze und endet in Koblenz am Rhein. Die Tagesetappen verlaufen immer oberhalb der Mosel und sind dementsprechend auch immer ordentlich anstrengend und man macht immer ordentlich Höhenmeter. Jede Tagesetappe kann prinzipiell auch einzeln gelaufen werden, da Start und Ziel der Tagesetappen immer an einem Bahnhof liegen. Das finde ich persönlich richtig gut. So muss man, sollte man mal nicht 24 Tage am Stück Zeit haben, nicht ewig lange mit Bahn und Bus anreisen.

Der Weg am Pinnerkreuz hinunter ist gut ausgetreten und gut begehbar. Dennoch sollte man festes Schuhwerk anziehen.

Es geht immer schön hinab. Mal etwas steiler, mal etwas weniger. Aber es macht richtig Spass.

Am Ende kommt man neben der Sesselbahnstation raus und kann entlang der Strasse zurück nach Cochem hinein laufen und sich in einem der vielen Restaurants und Cafés stärken.

Wir für unseren Teil sind an diesem Tag auf dem Blütenmarkt des Moselweinbergpfirsichs gelandet. Was dann am Ende auch sehr schön war und für den Garten gab es dann auch noch einen Weinbergpfirsich.

Es ist später Nachmittag als wir wieder am Campingplatz ankommen. Uns hängt der Magen in den Kniekehlen und so werfen wir erst einmal den Grill an und futtern uns die Wampe voll und genießen dabei den Blick auf die vorbei fahrenden Schiffe auf der Mosel. So kann man den Tag doch ausklingen lassen. Moment! Da war doch noch was. Wir wollten ja heute Abend nochmals zum Weihnhaus Hieronimi zur Weinprobe. Das machen wir dann auch. Bei einsetzender Dämmerung schlendern wir wieder die Stadionstrasse an der Mosel entlang und bestaunen die die Flusskreuzfahrtschiffe die hier liegen.

Angekommen im Hof des Weinhauses suchen wir uns ein schönes Plätzchen und bestellen und die Weinprobe und genießen den Abend hier bis das Weinhaus um 22 Uhr schließt.

Am morgen genießen wir wieder den Kaffee aus unserer Bialetti und dann heißt es leider schon wieder zusammenpacken. Aber wir wollen heute noch bei Bremm halten und in Europas steilsten Weinberg wandern gehen. Hier durch den Weinberg führt ein fantastischer Steig. Die Rede ist vom Calmont Klettersteig.

Den wollen wir nicht komplett laufen, das schaffe ich gesundheitlich immer noch nicht, da immer wieder Leitern verbaut sind. Wi wollen bei der Laurentius Kapelle parken und dann die kurze Runde hinauf zum Gipfelkreuz nehmen.

So beginnt der Wanderweg zuerst mit ein paar Stufen und schlängelt sich dann durch den Weinberg über einen schmalen Pfad. Einfach schön ist es hier. Man hat einen großartigen Blick über die Moselschleife. Die Weinreben zeigen ihr erstes grün und in den Hängen blüht der gewöhnliche Natternkopf und die Pechnelke. Da vergisst man auch das man hier stellenweise ordentlich bergan geht und gut ins schwitzen kommt.

Das letzte Stück zum Gipfelkreuz hat es auf gut 300m in sich und ich merke das ich durch die letzten zwei Jahre keinerlei Kondition mehr habe. Aber dann sind wir oben und gönnen uns an der kleinen Weinschänke hinter dem Gipfelkreuz Kaffee und Kuchen.

Frisch gestärkt laufen wir nun oberhalb der Mosel den Markierungen des Moselsteigs in Richtung Tal nach. Es geht immer schön durch den Wald und das tut nach dem Aufstieg in der Sonne nun richtig gut. Nach gut 3 Stunden sind wir wieder an der Kapelle inmitten der Weinberge am Auto.

Leider geht es nun auch wieder nach Hause. Aber an die Mosel kommen wir dieses Jahr bestimmt noch einmal.

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